40 Jahre Unabhängige Bürger Puchheim – Vorstand und Gäste in bester Feierlaune

Rund 70 Mitglieder, Freunde und Gäste feierten im Puchheimer Bürgertreff das 40-jährige Bestehen der Unabhängigen Bürger Puchheim (ubp). Die Freude über den voll besetzten Vortragssaal im altgedienten Bürgertreff war dem 1. Vorsitzenden der ubp, Edi Knödelseder, bei seiner Begrüßungsrede richtig anzumerken.

 

Konnte er doch gleich zwei amtierende Bürgermeister, Norbert Seidl (SPD, Puchheim) und Martin Schäfer (UWG, Gröbenzell) willkommen heißen. Das Interesse an der ubp kam auch in den Gastgeschenken zum Ausdruck. Vor vierzig Jahren waren die ubp für die Puchheimer CSU eine Unkraut- und Brennnesselpartei. So brachte Norbert Seidl ein Modell des legendären ubp-Bauwagens aus den 80er Jahren und eine Packung Brennnesseltee mit und Martin Schäfer punktete mit einem klimaresistenten Ahorn einschließlich Schnecke.

Danach ließen Brigitte Rösler und Reinhold Koch 40 Jahre Geschichte der ubp vorüberziehen. Die Anfänge der UBP waren in den frühen 80er Jahren von den Friedensdemonstrationen gegen den NATO-Doppelbeschluss geprägt. Die Gemeinderäte Max Keil und Georg Sturm wurden in den frühen 80er Jahren wegen ihres Blicks über den Puchheimer Tellerrand hinaus von den Freien Wählern hinauskomplimentiert. Später kam Josef Immler von der CSU dazu.

Man muss sich das Puchheim von 1983/1984 erst noch einmal vor Augen führen: Da gab es noch die Bahnschranke und in Folge die Autoschlangen in der Lochhauser und in der Allinger Straße. Das Sport- und Freizeitzentrum war allenfalls in der Planung. Die evangelische Auferstehungskirche war noch nicht umgebaut. Erst 1988 wurde die Rad- und Fußwegunterführung am Bahnhof fertig.

Viele Punkte, bei denen die ubp erfolgreich mitgemischt hatten, wurden angesprochen, z.B. der Bau des Puchheimer Kulturzentrums (puc), der Flächennutzungsplan 1998, das Gebrauchtwaren-zentrum, die Radwegbrücke über die B2, die Bürgersolaranlage und das Fahrradkonzept.

Der langjährige Fraktionssprecher Reinhold Koch (bis 2020) erwähnte auch das Geothermieprojekt, hinter dem die ubp mit großem Engagement standen, das aber im Bürgerentscheid von 2018 „bachab“ ging.Informationsveranstaltungen und Exkursionen zu bereits erfolgreich arbeitenden Anlagen konnten die Angst vieler Hausbesitzer vor Erdbeben und dadurch verursachten Rissen mit Wasser im Keller nicht ausräumen. Der jüngste Starkregen hat gezeigt, dass Keller auch ohne diese Wirkungskette volllaufen und eine Chance auf eine nachhaltige Energiegewinnung vor Ort vertan worden ist.

Es gibt Dinge in der Kommunalpolitik, die lassen sich nicht in einer Wahlperiode erledigen und es gibt Dinge, die dauern so lange, dass zwischen Planungsstart und Verwirklichung schon die Mehrzahl der Stadtratsmitglieder einschließlich Bürgermeister ausgetauscht ist. Das bremst die Entscheidungsfindung zusätzlich und andere Projekte bekommen Priorität. Dazu gehören ganz bestimmt Planung und Verwirklichung des Puchheimer Stadtzentrums mit Volkshochschule, Bibliothek und Musikschule sowie der barrierefreie Ausbau des Puchheimer S-Bahnhofs, die Neugestaltung der Lochhauser Straße und das Naherholungsgebiet Böhmerweiher. Die letzten Gespräche von ubp und UWG vor Ort datieren vom 8. Oktober 2014.

2026 stehen die nächsten Kommunalwahlen an und die Babyboomer der 60er Jahre gehen in den Ruhestand – Ein Potenzial für Kandidatinnen und Kandidaten? Auch hier gilt: „Kleine Schritte sind besser als keine!“

Die ubp ehrten erstmal ihren langjährigen 1. Vorsitzenden Uli Schuon mit einer melodischen Haustürklingel und begaben sich sodann ans Kalte Büffet. Dort diskutierten sie bis weit in die Nacht hinein mit den Gästen aus anderen Parteien und untereinander.

Dr. Reinhold Koch

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